Berauscht in den Dienst

(Dieser Artikel erschien am 23. Januar 2016 im TagesAnzeiger und Bund. Geschrieben zusammen mit Claudia Blumer).

Zwölf Soldaten, die am Dienstag zum Wiederholungskurs am WEF einrücken mussten, hatten Cannabis konsumiert, fünf von ihnen auch Kokain.

Nicht alle scheinen von der weit hergereisten A-Prominenz in Davos beeindruckt zu sein. Zumindest jene zwölf Soldaten waren es offenbar nicht, die vor dem Einrücken zu ihrem Wiederholungskurs am WEF Cannabis und Kokain zu sich genommen hatten. Nachgewiesen wurde der Konsum in einer Kontrolle, welche die Militärpolizei am Dienstag aufgrund einer Verdachtsmeldung durchführte. Jemand hatte gemeldet, dass im Gebirgsinfanterie-Bataillon 30 womöglich Drogen konsumiert würden. Zwölf Soldaten wurden danach positiv auf den Konsum von Betäubungsmitteln getestet: Sieben hatten Cannabis geraucht, fünf weitere hatten darüber hinaus auch Kokain konsumiert.

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«Gott, tröste unser Dorf»

Für den Pfarrer von Rupperswil war die Abdankungsfeier für die drei Mordopfer aus dem Dorf «etwas völlig Neues».

«Hello, it’s me»: Mit den ersten Klängen des Adele-Hits sind die Emotionen da. Lange hatten die Anwesenden sich zurückgehalten. Den Lebensgeschichten der Opfer und der Predigt mit steinerner Miene gelauscht. Doch mit dem Lieblingslied von Carla S. kamen die Tränen. Die 48-Jährige hatte die Tickets für das Adele-Konzert schon gekauft. Ihre Freunde wussten das.

«Emotionen gehören dazu, aber sie sind nicht einfach auszuhalten», sagte Pfarrer Christian Bühler. Auch er hatte gemerkt, dass in diesem Moment die Trauernden loslassen konnten: «Gemeinsam zu trauern, gibt einem Boden.»

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Bitte nicht öffentlich kuscheln!

Die türkische Religionsbehörde will Verlobten vorschreiben, wie sie sich zu verhalten haben. Händchenhalten gilt als unsittlich. Das ist nicht die einzige abstruse Weisung.

Verliebt, verlobt – und unerwünscht. In der Türkei erhitzt zurzeit eine Fatwa, ein islamisches Rechtsgutachten, die Gemüter. Die sogenannte Diyanet, das Amt für religiöse Angelegenheiten, will mit dem Schreiben Verlobten vorschreiben, wie sie sich zu verhalten haben. «In dieser Phase ist es nicht ungewöhnlich, dass Paare sich treffen und miteinander reden, um sich kennen zu lernen», heisst es in dem Gutachten. Doch es könne auch zu «unerwünschten Ereignissen» kommen. Flirten und Händchenhalten gelten demnach als unsittlich. Genauso untersagt ist jegliches «anderes Benehmen, das im Islam nicht gebilligt werde». Deshalb sollen verlobte Paare gar keine Zeit nur zu zweit verbringen, schlägt die Fatwa vor. Dies fördere Tratsch und Klatsch.

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«Vogts Auslegung widerspricht der Initiative»

Ungewohnt leise Töne von SVP-Nationalrat Hans-Ueli Vogt. Doch Christoph Blocher hält nichts von einer Aufweichung der Durchsetzungsinitiative für Secondos.

Hans-Ueli Vogt will die Durchsetzungsinitiative so umsetzen, dass in der Schweiz geborene Ausländer generell nicht ausgeschafft werden. Was halten Sie davon? Hans-Ueli Vogt vertritt hier seine persönliche Meinung. Diese widerspricht aber sowohl der Durchsetzungsinitiative als auch dem geltenden Recht. Bereits heute kann Secondos die Niederlassungsbewilligung entzogen werden. Die Durchsetzungsinitiative ist klar: Ausländer, die wegen klar definierter schwerer Verbrechen verurteilt werden, sind ohne Wenn und Aber auszuweisen. Eine Ausschaffung ist zudem vorgesehen bei Wiederholungstätern als Folge von Straftaten, welche die öffentliche Ordnung und Sicherheit in besonderem Masse beeinträchtigen.

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