Der Sozialhilfebezüger und das kriminelle Netzwerk im Kosovo

Azem Syla soll von der Schweiz aus eine Bande aufgebaut haben, die Landbesitzer um Millionen gebracht hat

Der Katalog der Anschuldigungen der kosovarischen Staatsanwaltschaft ist lang: Bestechung, Geldwäscherei, Betrug, Amtsmissbrauch, Dokumentenfälschung und Steuerhinterziehung. Über 30 Millionen Euro soll eine Bande von 38 Kriminellen im Kosovo erschwindelt haben. Der beschuldigte Anführer, Azem Syla, ist in der Schweiz kein Unbekannter.

Zwischen 2002 und 2011 bezog Syla fast eine halbe Million Franken Sozialhilfe in Biberist im Kanton Solothurn. Gleichzeitig legte er ein Studium in Politikwissenschaften ab und baute sich eine Politikerkarriere im Kosovo auf.

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Die alltägliche Frauenverachtung in der Schweiz

Unter #SchweizerAufschrei offenbart sich der weitverbreitete Sexismus

Eine Hand berührt Lucias Haare. «Mach doch mal die Beine breit», zischt er ihr zu. Sein Kollege grölt laut.

Im Zelt angekommen, nahm er Petras Hand und legte sie auf seinen erigierten Penis. Sie war 14-jährig, er doppelt so alt.

Selina kämpft sich durch die Menschenmenge am Hauptbahnhof Zürich. Plötzlich spürt sie Finger auf ihrer Brust. Der Mann zieht den Arm wieder zurück und läuft an ihr vorbei.

Unter dem Hashtag #SchweizerAufschrei haben diese drei Frauen ihre Erlebnisse geteilt. Viele andere, und auch einige Männer, haben es ihnen gleichgetan. Der Hashtag jagt immer noch durch die sozialen Medien. Die Geschichten berichten von Grenzüberschreitungen. Von ungewollten Berührungen. Von anzüglichen Kommentaren. Von erniedrigenden Situationen im Alltag.

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Bauer, reich, sucht…

Je grösser, desto mehr. Wer viel Land besitzt, erhält in der Schweiz mehr Direktzahlungen. Wo die grössten Profiteure landwirtschaftlich tätig sind.

3,6 Milliarden hat der Bund im Jahr 2016 für die Landwirtschaft budgetiert. Die letzten zwei Jahre wurde derselbe Beitrag ausgegeben. Dies macht 5,4 Prozent des Schweizer Haushaltsbudgets aus. Neben dem administrativen Aufwand geht das meiste Geld (um die 2,9 Milliarden) als sogenannte Direktzahlungen an die Betriebe. Diese Beiträge sind in den letzten Jahren stark gewachsen.

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Berauscht in den Dienst

(Dieser Artikel erschien am 23. Januar 2016 im TagesAnzeiger und Bund. Geschrieben zusammen mit Claudia Blumer).

Zwölf Soldaten, die am Dienstag zum Wiederholungskurs am WEF einrücken mussten, hatten Cannabis konsumiert, fünf von ihnen auch Kokain.

Nicht alle scheinen von der weit hergereisten A-Prominenz in Davos beeindruckt zu sein. Zumindest jene zwölf Soldaten waren es offenbar nicht, die vor dem Einrücken zu ihrem Wiederholungskurs am WEF Cannabis und Kokain zu sich genommen hatten. Nachgewiesen wurde der Konsum in einer Kontrolle, welche die Militärpolizei am Dienstag aufgrund einer Verdachtsmeldung durchführte. Jemand hatte gemeldet, dass im Gebirgsinfanterie-Bataillon 30 womöglich Drogen konsumiert würden. Zwölf Soldaten wurden danach positiv auf den Konsum von Betäubungsmitteln getestet: Sieben hatten Cannabis geraucht, fünf weitere hatten darüber hinaus auch Kokain konsumiert.

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