23 Prozent haben sich an diesem Wochenende für das bedingungslose Grundeinkommen ausgesprochen. Eine Idee, die oft als Illusion oder Utopie abgetan wurde. Als Hirngespinst, als Zerstörer des Wirtschaftssystems.
Welche Auswirkungen das Grundeinkommen auf den Schweizer Alltag gehabt hätte, weiss niemand. Und ja, die Zeit für einen so grundlegenden Eingriff in das Sozialsystem und die Arbeitswelt unseres Kleinstaats wäre heute noch zu früh. Dennoch hat die Initiative eine unvergleichbare Debatte ausgelöst. Das ist ein Erfolg.
Die Diskussion um diese Initiative wurde anders geführt als über all anderen Vorlagen. Es war eine Debatte um die Zukunft, um das “Was wäre wenn?”, um den Kern des Menschseins. Was bedeutet Arbeit für uns? Ist es nur Geld verdienen, oder eben doch Selbsterfüllung?
Trotz des klaren Neins haben die Initianten des Grundeinkommens heute gefeiert, und liessen sich vom Ausland schmeicheln. Und sie haben Recht. Sie wussten schon von der ersten Unterschriftensammlung, dass eine breite Zustimmung für ihr Anliegen unmöglich sein wird. Dennoch lancierten sie eine Initiative – auch der Debatte zu Willen.
Dieses Ziel hat das Grundeinkommen erreicht. Es dominierte die Berichterstattung zum 5. Juni, die Stammtischgespräche, die Kommentarspalten der Internetuser. Die Frage stellt sich: Darf eine Initiative nur der Debatte zu Liebe (nur zum Spass sozusagen) Steuergelder beanspruchen, administrativen Aufwand schaffen, die Öffentlichkeit einnehmen?
Ja, sie darf. Denn das Grundeinkommen war eine Idee der Bevölkerung. Es war keinen Murks überstimmter Parlamentarier, kein Oppositions-Trick einer unzufriedenen Partei. Sondern der Traum einer zukünftigen Arbeitswelt, der von einer heterogenen Gruppe geteilt wurde: Junge, Alte, Reiche, Arme, Studenten, Büezer, Professoren, Firmenbesitzer.
Die Debatte über die Zukunft der Arbeit, und wie unsere Gesellschaft damit umgehen soll, ist wichtig. Die Initiative selber ist gescheitert. Die aufgeworfene Diskussion wird aber weiter gehen. Und das ist ein Erfolg.
Tanzende Minderjährige im Rotlichtmilieu, Mojitos in Eimern, abstossende Angebote geschrieben auf laminiertem Papier, Tourist darf auf einem Elefanten reiten, dumme Betrunkenheit tanzend im Vollmondschein, Strände voller Leuchtreklamen, alles ist möglich, Tourist darf den Elefanten auch streicheln, Hamburger und Pizza.
Für viele Thailandbesucher beginnt Thailand in Bangkok und endet in Phuket. Im besten Fall noch mit einem Abstecher in der Bergstadt Chiang Mai. Im schlechtesten Fall mit einem Besuch in Pattaya, wo die Moral im türkisblauen Wasser schwimmen geht.
Es ist nicht so, dass Thailand nichts anderes zu bieten hätte. Überraschend schnell IST man aus dem Jubelditrubel. Weg von den Tuk-Tuks, weg von der 24-Stunden-Party der Ko San Road, weg vom touristischen Thailand. Hinein in eine Welt, wo niemand Englisch spricht, wo Reisende als Attraktion der Dorfjugend herhalten müssen, wo der Ventilator zum Treffpunkt wird.
3 Vorschläge für ein alternatives Thailand:
Phimai: Wo du selbst zum Foto-Objekt wirst
Hier trifft sich Authenzität mit Besinnlichkeit. Die Kleinstadt drei Busstunden von Bangkok (Zwischenstop in Khorat) beherbergt die grösste Khmer-Stätte Thailands. Die sogenannten “Römer Südostasiens” breiteten sich von Kambodscha auch nach Thailand aus. Die Tempelstadt in Phimai ist gut erhalten. Ausser ein paar Mönchen spazieren hier eigentlich nur Schulklassen durch die jahrtausendealten Mauern. Im Gegensatz zu den Tempelanlagen in Sukothai, Chiang Mai und Bangkok hat man hier tatsächlich die notwendige Ruhe, um sich in frühere Zeiten zurück zu versetzen. Auch zu empfehlen ist der Baum ein bisschen ausserhalb der Stadt. Gläubige aus ganz Thailand reisen hierhin um ihre Wünsche abzugeben, sei es für eine Prüfung oder eine Lösung für einen Familienstreit. Der Baum soll aus nur einem einzigen Baum gewachsen sein, mittlerweile ist es ein massives Konstrukt aus Ästen, Stämmen und Blättern. Wenn die Sonne untergeht erwacht Phimais bescheidene Hauptstrasse. An beiden Seiten stehen Essstände und improvisierte Restaurants. (Die Asiaten kennen Pop-up-Restaurants schon lange). Hier wird man als Nicht-Thai fotografiert und angelacht. Mit Hand und Fuss gelingt auch ein Gespräch mit ein paar Schülerinnen. Ein Muss: Nudelsuppe! Und in der einzigen Bar Phimais, die irgendwie zu überleben scheint, obwohl doch immer leer, kommt ab und zu ein junger Musiker vorbei. Mit seiner Gitarre gibt er schnulzige Lieder in Thai zum Besten. Bei jedem zweiten Lied macht ein Freund mit. Zuschauer gibt es keine, aber das stört hier niemanden.
Kao Yai: Wo dir Dschungeltiere Gutenacht sagen Die Elefantendiskussion ist mittlerweile auch in Thailand angekommen. Als traditionell wichtiges Tier für Bauern und den König, standen die Thais in letzter Zeit vermehrt in der Kritik, die Elefanten schlecht zu behandeln. Jahrelang wurden Touristen auf Elefantenrückrn durch das Land geritten. Auf Asphalt, neben Autos, und in drückender Hitze. Besonders beliebt sind auch Elefantenshows, wo die Tiere Kunststücke vorzeigen – wobei viele dabei stürzen und sich verletzen. Mittlerweile zieht das Elephantenbusiness aber nicht mehr viel Touristengeld an, die “awareness” wird immer grösser. Deshalb sattlen Elephantenbesitzer nun um: statt reiten pflegen, statt Kunststücke zuschauen, Elefantenrücken schrubben. Im Norden Thailands, vor allem in Chiang Mai gibt es viele dieser Angebote. So gut gemeint dieses neue Elefantengeschäft ist, so ändert es nichts daran, dass die wilden Tiere nicht mehr in wilder Natur leben dürfen. Als Alternative für Elephantenliebhaber gilt aber der Kao Yai Nationalpark. Ein nicht abgezäuntes Gebiet purer Dschungel. Natürlich gibt es immer das Risiko, dass man dann keinen Elefanten sieht… Aber das macht es umso spezieller, wenn man Glück hat. Ausserdem: Zelten unter Prachtssternenhimmel während verschiedene Tiere (von 2 bis 1000-beinig, von gefedert bis pelzig) um einen kriechen, fliegen, tapsen. Geweckt werden vom Schrei der Gibbons, die hoch oben in den Lianen hängen. Ja, es lohnt sich.
Gutenmorgen Dschungel: Aussicht aus unserem Zelt
Doi Inthanon: Wo du mit Thai-Städter gemeinsam über die Hitze jammern kannst Der höchste Berg Thailands haut einen nicht auf Anhieb um. Für Bergverwönte (/Schweizer) sieht der Doi Inthanon eher wie ein Hügel mit Gebüsch aus. Dennoch lohnt sich der 2-stündige Weg von Chiang Mai. Die holprige Strasse führt vorbei an drei atemberaubenden Wasserfällen, in deren Becken man auch eine Runde schwimmen kann. Und das Beste: man muss es sich mit niemandem teilen. Touristen scheuen den Weg sowieso, und für die Thais ist es in dieser “Höhe” zu kalt zum Schwimmen. Das ist denn auch der Grund, weshalb sich auf dem Gipfel einige Thai-Städter tummeln. Sie kaufen sich oben auf der Spitze in einem kleinen Shop Wollmützen und Schals. Gut eingepackt posieren sie dann vor der Temperaturanzeige. 15 Grad kühler als in der Stadt – das ist eine Attraktion.
Plantschen im Wasserfall-Becken: weit und breit kein Mensch.
Vor der Duro-Abstimmung wurde unter Parlamentariern eine Auftragsliste herumgereicht. Doch diese war nur provisorisch.
«500 Personen werden für sechs Jahre einen sicheren Arbeitsplatz haben.» Dieses Argument übertönte am Montag all die Kritik, die seit Wochen gegen den Militärlastwagen Duro laut geworden war. Zu teuer sei der Deal mit der Thurgauer Rüstungsfirma Mowag, hiess es beispielsweise. Zu intransparent das Geschäft, das den Steuerzahler 558 Millionen Franken kosten wird.
Doch in Zeiten von Stellenabbau und Deindustrialisierung lässt das Versprechen sicherer Arbeitsplätze niemanden mehr kalt. Das weiss auch Bundesrat Guy Parmelin, der mit dem Duro erstmals eine knifflige Vorlage ins Bundeshaus brachte. Sichtlich froh, bediente auch er sich des starken Arguments, als er vor den Ständerat trat: «150 Firmen in 20 Kantonen werden von den Aufträgen profitieren.» Und wie erhofft verfehlte es seine Wirkung nicht. Der Ständerat unterstützt das Vorhaben genauso klar wie auch schon der Nationalrat im Dezember. Ganz zur Freude der Kreuzlinger Mowag, die durch die harte Auftragslage der Rüstungsindustrie einen grossen Auftrag gut gebrauchen kann. Es ist kein Zufall, dass im Ständerat viele Befürworter des Duro von den Arbeitsplätzen «in 20 Kantonen» sprachen. Um dem Argument noch mehr Aufwind zu geben, kursierte während der letzten Wochen nämlich eine Liste unter Ständeräten. Dabei handelte es sich um eine Übersicht der provisorischen Teilaufträge, die die Mowag im Duro-Kontext an Firmen in der ganzen Schweiz vergeben wird. Natürlich nur, falls auch der Ständerat dazu Ja sagen würde. Zwar waren die Namen der Unternehmen auf dieser Liste anonymisiert, doch zeigte sie die Anzahl der Unternehmen sowie den gesamte Bestellwert pro Kanton.