Vor fast zwei Jahren spazierte ich durch Bodrum, wo auch dieses Bild entstanden ist. Die Leute klagten über ihre Stadt, wie alle Menschen in der Welt über ihre Städte klagen. Doch sie strotzten vor Zuversicht, vor Tatendrang, vor Lebensfreude und vor Zukunftsvisionen. Heute sieht ihr Land total anders aus als noch vor zwei Jahren. Mein Kommentar zur aktuellen Lage.
Lieber Erdogan auf die Finger schauen, als sich auf Trumpokalypsen zu versteifen
Seit Donald Trumps Wahlsieg ist die Welt damit beschäftigt, ihre Wunden zu lecken. Das überraschende Resultat jagte eine Schockwelle durch Politik und Medien. Die Demokratie wurde infrage gestellt, die Neuausrichtung der politischen Linken und der moderaten Rechten gefordert, der Weltuntergang jenseits des Atlantiks prophezeit. Die Vorstellung, dass der vulgäre Casinobesitzer mit der orangeblonden Haartolle ins Weisse Haus einzieht, wurde zum Symbol des Niedergangs der demokratischen Welt. Wenn er regiert, dann droht die Trumpokalypse, sind sich viele einig.
Dabei ist viel näher von uns die Welt bereits untergegangen. In der Türkei herrscht Ausnahmezustand. Meinungsfreiheit, Rechtsstaat, Frauenrechte verschwanden über Nacht wie eine Kreidezeichnung in den ersten Minuten eines Sommerregens. Was wir von Trump befürchten, hat Erdogan längst vollbracht.
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