Der Stellenabbau bei Alstom wird nicht nur Konsequenzen für die Mitarbeiter haben sondern auch für die Region. “Für Baden ist das natürlich ein schwerer Schlag”, sagt Stadtammann Geri Müller Die Energiebranche sei im Moment allgemein unter Druck, aber es sei auch ein Aufbauprogramm vorgesehen. Die Stadt sei im Kontakt mit dem Kanton, um Betroffene zu unterstützen: «Der Stellenabbau soll möglichst problemlos stattfinden.» Auch Kurzarbeit sei möglich. «Mit jedem Abstieg ist auch wieder ein Aufstieg möglich», sagt Müller. Er würde aber sicher mit GE im Gespräch bleiben.
Noch vor zwei Monaten freute sich Geri Müller über die Ankunft von GE in seinem Städtchen: «Der neue Eigentümer GE hat sich für unseren Wirtschaftsstandort entschieden. Das ist ein starkes Signal weit über die Region hinaus», sagte er gegenüber der «Aargauer Zeitung». Wenige Zeit später vermeldet der Eigentümer nun Stellenabbau. Hat sich Geri Müller getäuscht? Dazu sagt der Stadtammann: «Nein, denn GE holte die weltweiten Headquarters zweier ihrer Abteilungen nach Baden. Und diese bleiben auch.»
Anders sehen könnte dies sein Kollege Thomas Bumbacher, Leiter Finanzen der Stadt. Bei der Übernahme im November letzten Jahres sagte er der «Aargauer Zeitung», dass es zu Einbussen bei den Steuereingängen kommen könnte, wenn die Mitarbeiterzahl stark reduziert würde.
Für die Region Baden sind die Einnahmen durch die Aktiensteuer solcher Firmen essenziell. In den besten Jahren waren es die «Triple A» (ABB, Alstom und Axpo), die einen grossen Teil der bis 35 Millionen Franken einbrachten.
Für Geri Müller heisst der Stellenabbau jetzt aber nicht, dass die guten Zeiten vorbei sind: «Dass General Electric die zwei Headquarters bei uns hat, ist eine deutliche Aufwertung für den Standort Baden.» Das Bekenntnis für Baden sei noch immer vorhanden. «Wir gehen davon aus, dass hier wieder investiert wird.»
Mit bestem Dank für die Zusammenarbeit an Lea Koch. Publiziert am 13. Januar 2016 auf TagesAnzeiger/Newsnet.