Das Geschäft mit den betrunkenen Sioux

Im Vorfeld der US-Wahlen reiste ich für das Projekt “Europe Goes US” durch sechs Staaten. Täglich lernte ich Amerikaner kennen und hörte ihre Geschichten. Einige davon haben mich besonders berührt und zum Nachdenken gebracht. Die von Louis war so eine. Ich erzähle sie in dieser Audio-Slideshow.

Greller, als die Polizei erlaubt

Es brodelt im Baselbiet. Die Entlassung des Polizeisprechers Meinrad Stöcklin gipfelt in einer Schlammschlacht. Er selbst sieht sich als Bauernopfer

Alleingänge, ruppiger Umgang mit Medienleuten, imageschädigendes Verhalten. Meinrad Stöcklin, 49, schnaubt über diese Vorwürfe. Erst wurde er per sofort freigestellt, dann mailte sein Vorgesetzter, der Baselbieter Polizeikommandant Mark Burkhard, die Anschuldigungen an alle 600 Mitarbeiter. Stöcklin klickte auf «Antworten» und schlug zurück. Eine öffentliche Schlammschlacht beginnt. Wer ist der Mann, der ein ganzes Polizeikorps zum Wackeln bringt?

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Wenn dich das Handy im Griff hat

Letzte Woche erschien meine Reportage über Daniel Hellemann. Der 27-Jährige hat sich vor einem Jahr entschieden, ohne Handy zu leben. Weil es ihn glücklich macht.

Wie es ihm dabei ergeht und warum eine Kollegin ihm die Freundschaft kündete, kann man hier nachlesen: http://sonntagszeitung.ch/read/sz_14_08_2016/fokus/Der-Mann-zieht-seine-Nummer-ab-70687

Wenn Daniel über sein handyloses Leben spricht, lächelt er. Ich habe ihm von der ersten Minute an abgenommen, dass er nicht aus einer Mode oder einer verrückten Idee auf das Smartphone verzichtet. Er glaubt an echte Freundschaften, unverfälschte Gefühle und den Wert tiefgründiger Gespräche. Und er hat mich überzeugt, dass das Handy in gewissen Situationen davon ablenken kann.

Es hat mich beeindruckt, wie Daniel so locker auf die praktischen Seiten des Handys verzichten kann. Und viel gewinnt. Und ich habe gemerkt: Das würde mir (und sicher auch dir) für die eine oder andere Stunde auch gut tun.

Schwimmwesten statt Christbaum

Schweizer opferten ihr Weihnachtsfest, um auf der Insel Lesbos Flüchtlingen zu helfen

Es stinkt nach verbranntem Plastik. Frierende Kinder wärmen ihre Hände an den improvisierten Feuern aus Abfall. Es ist die einzige Wärmequelle für Tausende Flüchtlinge, die im Camp Moira auf Lesbos keinen Platz mehr finden. «Man muss es sich wie die Hölle vorstellen», sagt Rahel Herzog, 53, zu den Szenen vor dem Registrierungslager. Sie ist eine von rund 30 Schweizerinnen und Schweizern, die zurzeit auf Lesbos sind. Statt daheim Weihnachten zu feiern, sind sie auf die griechische Insel geflogen, um Flüchtlingen zu helfen.

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Rahel Herzog im Teezelt des Schweizer “Wild Lemon Team”. Bild: Nikos Pilos / SonntagsZeitung

«Ich bin jemand, der gerne handelt», sagt Herzog. Schon in den Monaten zuvor hatte sie Spenden gesammelt. Über die Festtage schloss sie ihre Künstleragentur in Cham ZG und reiste in den Süden. Im Gepäck: 40 Kilogramm Kinderkleider. «Die Menschen kommen pflotschnass und durchgefroren an», sagt Herzog. Schon am Strand verteilt sie jetzt Schuhe und Socken und wickelt die frierenden Flüchtlinge in warme Decken.

Die Not auf der Insel ist gross. Freiwillige aus ganz Europa engagieren sich. Zu tun gebe es viel, sagt Herzog: «Gestern bin ich um 6 Uhr aufgestanden und bis heute Morgen um 5.30 Uhr auf den Beinen gewesen.» Die Freiwilligen würden einen «Wahnsinnsjob» machen:

«Jeder will möglichst gut und schnell helfen.»

Sie arbeite mit ­einem Griechen zusammen, der sein Geschäftsleben in Singapur aufgegeben habe, um auf Lesbos zu helfen: «Ein moderner, bescheidener Held.»

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